russischer Schachspieler; Weltmeister 1975-1985; über 100 Turniersiege; Gewinner des Schach-Oscars 1973-1977, 1979-1981 und 1984; Großmeister 1970; ab 1980 auch politisches Engagement, u. a. Mitglied der Duma, der Public Chamber of Russia und UNICEF-Botschafter seines Landes
Erfolge/Funktion:
Weltmeister von 1975 bis 1985
über 100 Turniersiege
Schach-Oscar 1973-1977, 1979-1981, 1984
* 23. Mai 1951 Zlatoust
In der großen Riege der russischen Schachweltmeister nimmt Anatolij Jewgenjewitsch Karpow einen besonderen Platz ein. Mit Unterbrechungen trug er 16 Jahre die Krone des Weltmeisters. Nachdem er 1975 durch das Nichtantreten des Titelinhabers Bobby Fischer (USA) kampflos zu seinem ersten WM-Titel gekommen war, verteidigte Karpow in den folgenden Jahren zweimal die WM-Krone. 1985 aber musste er den Titel an seinen zwölf Jahre jüngeren Landsmann Garri Kasparow abgeben. Viermal versuchte Karpow in den darauffolgenden Jahren vergeblich, Kasparow den Titel wieder abzunehmen. Erst als dieser 1993 den Weltschach-Verband FIDE verließ, gelang es Karpow, sich wieder mit dem WM-Titel zu schmücken. 1999 verzichtete er auf die Titelverteidigung, weil er die von der FIDE formulierten Wettkampfbedingungen nicht akzeptierte. Seither gelang es dem Russen nicht mehr, sich für eine Schach-WM zu qualifizieren. Karpow, der im Juli 1994 mit 2.780 Elo-Punkten seine beste Wertung in der Weltrangliste erreichte, fiel in den folgenden Jahren weit zurück. ...